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Nachhaltigkeit,  Zero Waste

5 Tipps, um mit Zero Waste Biodiversität zu schützen

Weltweit sterben täglich rund 150 Arten aus und der Verlust an Biodiversität hat sich in den letzten 150 Jahren besorgniserregend beschleunigt. 

Wissenschaftler*innen schätzen, dass der menschliche Einfluss auf unsere Natur den natürlich bedingten Aussterbeprozess um das 100- bis 1000-fache beschleunigt. Industrie und Wirtschaft spielen hier zwar eine entscheidende Rolle, trotzdem kannst auch du mit deinen täglichen Entscheidungen zum Schutz der Biodiversität in Österreich beitragen. Hier kommen 5 Tipps, um mit Zero Waste Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern.

Der Beitrag ist in bezahlter Kooperation mit dem Klimaschutzministerium entstanden.

Was ist Biodiversität?

Die Biodiversität oder biologische Vielfalt ist prinzipiell ein Bewertungsmaßstab in den biologischen Wissenschaften, der die Fülle biologischen Lebens zum Beispiel innerhalb eines bestimmten Landschaftsraums anzeigt. Dabei umfasst die Biodiversität nicht nur verschiedenen Lebensformen, wie Tier- und Pflanzenarten, sondern auch die unterschiedlichen Ökosysteme und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. 

Zu den Ökosystemen gehören unter anderem Lebensräume wie Wälder und Meere, aber auch Landschaften. Alle Bereiche  sind dabei eng miteinander verzahnt und beeinflussen sich gegenseitig.  

Veränderung der Ökosysteme = Verlust von Biodiversität

Alle Lebewesen sind an ein ganz bestimmtes Ökosystem gebunden. Meerestiere zum Beispiel brauchen Salzwasser zum Überleben, während Reptilien auf ruhige und sonnenreiche Regionen an Land angewiesen sind. Wird ein Bestandteil innerhalb des Ökosystems verändert oder fehlt, verändert sich das ganze System und damit auch die biologische Vielfalt. Was heißt das? 

 

Zerstört man Naturräume, zerstört man folglich auch die dort lebenden Tier- und Pflanzenarten und es kommt zum Verlust von Biodiversität. Das Gleiche funktioniert natürlich auch andersherum: Erhält und schützt man Naturräume und Ökosysteme, schützt man auch die Biodiversität. 

 

Wissenschaftler*innen schätzen, dass es auf der Welt zwischen 10 und 100 Millionen Tier- und Pflanzenarten gibt. Laut der aktuellen Roten Liste sind ein Drittel davon gefährdet, täglich sterben rund 150 Arten aus.

 

Durch den rasanten globalen Verlust an Biodiversität ist auch die Lebensgrundlage der Menschheit in Gefahr. Neben der Klimakatastrophe gilt diese Entwicklung als bedeutendste weltweite Umweltbedrohung. Aber wie ist die Lage in Österreich? 

 

Der Verlust von Biodiversität in Österreich

Auch bei uns ist der Verlust der Biodiversität enorm. Das liegt nicht allein an der täglichen Flächenversiegelung von 5,4 Hektar pro Tag allein in Österreich. Unter anderem durch Vernichtung, Übernutzung, Zerschneidung und eben Flächenversiegelung von Lebensräumen und Ökosystemen schreitet der Biodiversitätsverlust unaufhörlich voran. Hinzu kommen die Gefahren durch invasive Arten und die vermehrten Auswirkungen der Klimakrise.

In Österreich sind 

  • 90 % der Grünlandbiotoptypen,
  • 83 % der Moorbiotoptypen,
  • 57 % der Waldbiotoptypen

gefährdet. Zusätzlich fallen 40 % der heimischen Farn und Blütenpflanzen in die Gefährdungsstufen. 1 % ist bereits ausgerottet, ausgestorben oder verschollen. Außerdem stehen 

  • 37 % der Säugetiere,
  • 36 % der Vögel,
  • 64 % der Kriechtiere und
  • je 60 % der Lurche und Fische

auf den Roten Listen für ausgewählte Tiergruppen und sind somit ebenfalls vom Aussterben bedroht.
Diese Entwicklung lässt sich nur durch gemeinsame und weltweite Anstrengungen stoppen. Auch, wenn Industrie und Wirtschaft eine entscheidende Rolle spielen, kannst du mit deinen täglichen Entscheidungen zum Erhalt oder zum Verfall der Biodiversität beitragen.

Mit Zero Waste Biodiversität schützen

unverpackter Einkauf

Zum Zero Waste Lebensstil gehört nicht nur die Abfallvermeidung, sondern ein ganzheitlich ressourcenschonender Lebensstil, der den Klimaschutz fördert und die Biodiversität schützt. Mit ein paar einfachen Änderungen im täglichen Verhalten kannst auch du zum Erhalt der Arten beitragen.

 

1. Regional statt einmal um die Welt

Regionales und saisonales Einkaufen schont das CO2-Konto und somit das Klima, weil Lebensmittel zum Beispiel nicht lange gelagert oder einmal um die Welt geflogen werden müssen. Generell gilt: Alles, was die Klimakatastrophe eindämmt, ist auch förderlich für die Biodiversität. 


Besonders wichtig bei der Regionalität ist allerdings die Sortenvielfalt. In den Supermärkten gibt es unter anderem nur noch einige wenige Sorten Äpfel, die meist nicht aus der Region kommen und somit alte heimische Sorten verdrängen. Auf Märkten bekommst du hingegen seltenere Formen direkt aus der Region. Das ist nicht nur besser für die CO2-Bilanz, sondern fördert auch die Artenvielfalt. 

 

2. Spare Verpackungen 

Das gilt nicht nur für Plastik. Denn auch, wenn die Plastik-Thematik in den letzten Jahren omnipräsent war, ist es keine Lösung eine Verpackung durch eine andere zu ersetzen. 

Stell dir mal vor, wir würden alles, was gerade in Plastik verpackt ist, in Papier verpacken dafür müssten jede Menge Bäume, und damit Lebensräume,  dran glauben. Achte stattdessen darauf, Dinge unverpackt oder in wiederverwendbaren Behältnissen zu kaufen. Selbst, wenn du Papierverpackungen nutzt, versuche ihre Lebensdauer zu verlängern. So kannst du zum Beispiel das Gebäcksackerl einfach beim nächsten Bäckerei-Einkauf nochmal benutzten. Schon hast du ein Sackerl gespart. 

3. Verzichte auf Plastik 

…nicht nur beim Einkauf, sondern vor allem in Kleidung und Kosmetika. Mittlerweile ist das feste Mikroplastik aus vielen Kosmetik-Produkten verbannt. In flüssiger Form findet es sich aber immer noch und landet so durch den Abfluss im Abwasser.  Mit Apps wie Codecheck kannst du die Inhaltsstoffe deiner Kosmetik leicht überprüfen und so die Wasserorganismen schützen. 

Gleiches gilt für synthetische Fasern bei Kleidung. Diese lösen sich mit jedem Waschgang und landen so in der Umwelt, wo sie Ökosysteme zerstören. Achte beim Kauf von neuer Kleidung auf Naturfasern und wasche synthetische Kleidungsstücke so selten, wie möglich. Mit einem Waschsack, wie dem Guppy Bag, kannst du die Fasern auffangen und im Restmüll entsorgen. 

 

4. Refuse, reduce! 

Alles, was wir konsumieren ist eine Ressource. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Kleidung, technische Geräte oder Verpackungen. Gerade der immens hohe Konsum in Europa und Nordamerika ist für den Großteil der globalen Umweltprobleme und das Artensterben in der Welt verantwortlich, so Stefan Dullinger, Professor an der Universität Wien. Statt achtlos zu kaufen, überlege dir bei allen Dingen: Brauche ich das wirklich? Desto bedachter du konsumierst, desto weniger Ressourcen werden verbraucht und desto mehr Lebensräume können erhalten werden. 

 

5. Bio statt konventionell 

Egal ob Lebensmittel oder Kleidung: Bio ist ein Muss bei der Förderung von Biodiversität. In der biologischen Landwirtschaft wird zum Großteil auf Pestizide und Kunstdünger verzichtet. Das schont Boden und Wasser und schützt somit die Artenvielfalt. Auf Bio Äckern finden sich circa 95 Prozent mehr Arten bei Ackerwildkräutern als unter konventioneller Bewirtschaftung. Des Weiteren gibt es auf ökologischen Feldern und Wiesen etwa 35 Prozent mehr Feldvogelarten und 23 Prozent mehr blütenbesuchende Insektenarten.

Aber Achtung! Bio ist nicht alles. Achte beim Einkauf auch darauf, dass in den Produkten kein Palmöl enthalten ist, denn hierfür werden oft Regenwälder abgeholzt und somit Lebensräume zerstört.

 

Nutze deine Stimme für mehr Biodiversität in Österreich

Gerade kannst du nicht nur mit deinem Lebensstil Biodiversität fördern, sondern auch deine Stimme nutzen, um für deine Vision zum Schutz der Artenvielfalt einzustehen. Meine Vision lautet “Es lebe die Wertschätzung”. Was genau das heißt und, welche Visionen es sonst noch gibt, findest du auf www.wildentschlossen.at.

 

Das Tolle? Die Vision mit den meisten Stimmen hält Einzug in die Biodiversitäts-Strategie 2030 der österreichischen Bundesregierung. Du kannst hier also aktiv Politik mitbestimmen! 



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