Tipps für mehr Nachhaltigkeit
Zero Waste,  Kleidung,  Kosmetik

10 einfache Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Nachhaltigkeit ist schwierig und anstrengend? Zero Waste und Plastikverzicht unmöglich? Eigentlich nicht, denn es gibt ein paar Dinge, die man ganz schnell und einfach in den Alltag integrieren kann, ohne großen Aufwand und ohne Anstrengung. Gerade auch diese kleinen Dinge können in der Masse einen großen Unterschied machen. Deshalb kommen jetzt 10 einfache Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

 

    1. Bottle it up

      Laut der Deutschen Umwelthilfe werden stündlich 1,8 Millionen Plastik-Einwegflaschen in Deutschland verbraucht. Das sind pro Tag 43 Millionen. Noch Mal, 43 Millionen, allein in Deutschland. Pro Jahr macht das zusammen 450.000 Tonnen Müll, nur an PET-Einwegflaschen. Und das, obwohl man in Deutschland so gut wie überall das Leitungswasser trinken kann.
      Also wäre es nicht eine bessere Alternative, eine nachfüllbare Trinkflasche zu kaufen und nicht nur der Umwelt, sondern auch noch sich selbst etwas Gutes zu tun?

      Denn in den meisten PET-Flaschen befindet sich der Weich- beziehungsweise Hartmacher Bisphenol A, kurz BPA, der auf den Körper wie das Hormon Östrogen wirkt. Mögliche Folgen? Sexuelle Störungen, Diabetes und Herzkrankheiten.

      Weiteres Pro für den Verzicht auf PET-Flaschen: Man spart jede Menge Geld, wenn man kein Wasser mehr im Supermarkt kauft.

      Die besten Alternativen sind Glasflaschen oder Flaschen, die aus rostfreiem Stahl und ohne Kunstoffumantelung hergestellt sind. Klean Kanteen oder Soulbottles bieten hier ein ziemliches Sortiment und man kann sie in vielen Einzelhandelsgeschäften in Wien finden – ohne auf Onlinehändler zurückgreifen zu müssen. Buy local!

       

    2. Get that Jutebeutel

      Dass Plastiktüten nicht das Gelbe vom Ei sind, hat mittlerweile sogar die EU begriffen. Kostenlose Plastiktüten sollen in drei Jahren verboten sein. Denn auch die EU findet, 100 Milliarden pro Jahr, benutzt nur von uns EU-Bürgern, sind ein wenig viel.
      Statt auf die Umsetzung des Gesetzes zu warten, kann man aber ganz einfach auch jetzt schon auf Alternativen zurückgreifen.

      Jeder von uns hat zu Hause einen Jutebeutel rumfliegen. Und selbst, wenn nicht, Trend sei Dank, trägt man wieder Rucksack und da passt jede Menge rein. Also entweder Jutebeutel auf die Schulter, Rucksack auf den Rücken oder Jutebeutel in den Rucksack und auf den Rücken und man kann den Plasticksackerl’n Baba sagen.

       

    3. Seifenoper

      Schaut man sich im Badezimmer um, gibt es Plastik so weit das Auge reicht. Die wenigsten Kosmetika sind in Glas verpackt. Steigt man allerdings auf Seifen zur Reinigung um, reduziert sich schon mal der Plastikanteil im Bad und damit auch der Plastikmüll im Abfall. Klar, auch einige Seifen sind in Plastik verpackt. Viele findet man aber auch nur in Papier eingewickelt oder ganz „nackt“. Sei es im Reformhaus, im Verpackungsfreiladen oder mittlerweile sogar bei DM (auch, wenn ich dafür keine Empfehlung aussprechen möchte, weil ich die Inhaltsstoffe noch nicht kontrolliert habe).

      Wenn man jetzt auch noch auf die Inhaltsstoffe achtet und natürliche Seifen kauft (die, bei denen man die Inhaltsstoffe lesen kann, ohne Chemie studiert zu haben), verringert man auch das Krebsrisiko. Denn: Viele Inhaltsstoffe gewöhnlicher Kosmetika und auch nicht-natürlicher Seifen sind krebserregend. Und dazu gehören auch die allseits gehypten Seifen von Lush. Vielleicht nicht alle, aber die meisten.

      Falls sich jemand eingehender mit dem Thema krebserregende Stoffe in Kosmetika beschäftigen möchte, das Zentrum der Gesundheit hat hierzu einen recht umfangreichen Artikel online gestellt.

      Klar ist, was nicht gut für uns ist, kann auch nicht gut für die Umwelt sein, richtig? Denn spülen wir uns Shampoo, Duschgel und Co. vom Körper, gelangt es über die Kanalisation ins Abwasser und somit in den Boden, die Pflanzen und das Meer. Noch mehr seifenfeste Argumente braucht es doch nicht, oder? Meine Empfehlung für Haarseife sind die Shampoo-Bits der Rosenrot Manufaktur, Körperseifen kauf ich meist beim Denn’s und meine Rasierseife ist von Kost Kamm.

       

    4. Die Macht des Öls

      Ich verwende Öl nicht nur zum Braten und Kochen, sondern vor allem auch zur Körperpflege. Warum industriell hergestellte Kosmetik nicht die beste Idee ist, habe ich im vorherigen Punkt ja schon erklärt. Wofür jetzt also Öl? Also, zunächst mal kann man sich damit wunderbar den Körper, die Füße und die Hände eincremen. Dann ersetzt es ebenfalls Haaröl. (Wobei man hier mit der Dosierung besonders vorsichtig sein sollte und es ganz klar auch auf die Haarstruktur ankommt.) Zu guter Letzt kann man sich mit dem Öl und alten zerschnittenen Handtüchern wunderbar abschminken. Das heißt, man reduziert nicht nur ganz einfach Müll (insbesondere Plastik), sondern tut wiederum etwas für sich und die Umwelt. Oh und ich hab noch nie gehört, dass Öl vorher an Tieren getestet wurde. Am besten eignet sich Oliven- oder Kokosöl. Auch, wenn ich Kokoksöl generell lieber benutze, weil meine Haut auf Olivenöl reagiert, muss man sich hier natürlich wieder den Nachhaltigkeitsaspekt bewusst machen. Bei Umweltgedanken findet ihr einen Blog-Beitrag zur Nachhaltigkeit oder eben Nicht-Nachhaltigkeit von Kokosöl.

       

    5. Go Bamboo

      Bambus ist nicht nur ein schnell nachwachsender Rohstoff, sondern auch der Trend-Rohstoff unserer Zeit und das hat seine Gründe. Es „können jährlich große Mengen gefällt werden, ohne den Bestand zu gefährden. Viele Bambusarten haben großflächige Wurzelsysteme, aus denen ständig neue Pflanzen nachwachsen. Daher stirbt durch das Fällen eines Bambushalms nicht die ganze Pflanze, wie es bei Bäumen der Fall ist. Das schnelle Wachstum bedeutet außerdem, dass Bambus im Vergleich mit Bäumen extrem viel CO2 speichern kann,“ schreibt utopia. Da der Rohstoff sowieso schon in aller Munde ist, warum nicht von Plastikzahnbürste auf Bambuszahnbürste umsteigen?

      Hier verrottet der Stiel nämlich einfach (bei den Borsten kommt es auf das Material an), anstatt 500 Jahre im Meer rumzudümpeln, wie es viele der Plastikzahnbürsten tun.
      Smarticular hat einen Vergleich der gängigsten Bambuszahnbürsten gemacht.

       

    6. Wer braucht eigentlich Strohhalme?

      Laut n-tv-Bericht sind Plastikstrohhalme „für Aktivisten weltweit das Symbol für unnötigen Einmalkonsum mit drastischen ökologischen Folgen. Und es geht um gewaltige Stückzahlen. Verlässliche Daten gibt es zwar nicht, aber die in Brüssel ansässige Umweltschutz-Dachorganisation Seas at Risk schätzt den jährlichen Verbrauch in den 28 EU-Ländern auf Grundlage von Handels- und Abfallstatistiken auf 36,4 Milliarden Halme. Rechnerisch nutzt demnach jeder der etwa 512 Millionen EU-Bürger also 71 Stück pro Jahr.“ Das heißt, entweder man sagt bei der Bestellung eines Getränks direkt, dass man keinen Strohhalm möchte und trinkt seinen Cocktail eben ohne, oder man steigt auch hier auf Stahl um. Wieder meine Empfehlung: Klean Kanteen. Allerdings dauert es einige Zeit und Umgewöhnung, bis man sich jedes Mal daran erinnert, bei einer Getränkebestellung „Keinen Strohhalm, bitte,“ zu sagen.

       

    7. Box it up

      Anstatt Lebensmittel, ob jetzt zum Mitnehmen oder für die Lagerung im Kühlschrank in Alufolie, Frischhaltefolie, Gefrierbeutel und Co. zu verpacken – warum nicht einfach in eine Aufbewahrungsbox? Auch die hat jeder zu Hause und die meisten sogar mehr als nur eine. Auch hier eignen sich am besten Boxen aus Glas oder rostfreiem Stahl z.B. von Kivanta.

       

    8. Be a hipster

      ….and go second hand shopping. Denn genau das impliziert und bedeutet automatisch Nachhaltigkeit. Man umgeht so nicht nur die Wegwerfmentalität unserer Gesellschaft, sondern auch unfaire Produktionsbedingungen und Hungerlöhne für die Menschen, die die Kleidung für Zara, H&M und Co. produzieren. Zusätzlich vermeidet man Verpackungen und Müll. Oder packt jemand seine Klamotten in Plastik ein, bevor er sie zum Second Hand Store bringt?
      Empfehlung hierzu ist kein Second Hand Store in Wien, sondern die Doku The True Cost, für alle, die sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchten.

       

    9. Turn it off

      Macht das Licht aus, wenn du Dich nicht im Raum aufhältst, lass Geräte nicht auf standby laufen und ebensowenig das Wasser beim Duschen.
      Schaltet man z.B. das Wasser aus, während man sich die Hände, Zähne oder den Körper putzt, lassen sich bis zu 30% Wasser sparen. Da freut sich nicht nur der Geldbeutel, sondern auch Mutter (Erde).
      Nichts Neues, oder? Richtig, aber steckt zufällig gerade das Handy-Ladekabel in der Steckdose ohne ein Handy zu laden?

       

    10. Iss auf, sonst scheint die Sonne nicht

      11 Millionen Tonnen Lebensmittel werden allein in Deutschland weggeworfen, schreibt das Bundeszentrum für Ernährung. „Dies ist nicht nur ein ethisches, sondern auch ein ökologisches und ökonomisches Problem. Immerhin werden sowohl für die Erzeugung als auch für die Vernichtung von Waren Rohstoffe, Energie und Wasser benötigt. Mit jedem Lebensmittel, das unnötig im Müll landet, werden also wertvolle Ressourcen verschwendet.“ Um dem zu entgehen, heißt es einfach ein bisschen haushalten. Lieber weniger als mehr kaufen (Wahrscheinlich ist der nächste Supermarkt sowieso um die Ecke, sollte wirklich etwas Lebensnotwendiges fehlen.) und reflektieren. Braucht man wirklich fünf verschiedene Sorten Käse im Kühlschrank, von denen man jeden nur halb isst? Muss es unbedingt das Nimm 3 zahl 5 Cent weniger Angebot sein? Was steht eigentlich schon seit einem halben Jahr im Vorratsschrank und wurde immer noch nicht gegessen? Kann man das vielleicht zuerst verwerten?

      Zugutfürdietonne ist eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und gibt Tipps, wie sich Lebensmittelverschwendung vermeiden lässt. Und falls man bereits weiß, dass man zu viel wegwirft, aber nicht wirklich die Motivation hat etwas zu ändern,  sollte man sich mal die Dokumentation Taste the Waste zu Gemüte führen.

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