Haarseife-vs.-festes-Shampoo
Kosmetik,  Zero Waste

Haarseife vs. festes Shampoo

Wenn man sich mit Zero Waste beschäftigt, kommt man an dem Thema Haarseife und festes Shampoo nicht vorbei. Abgesehen vom Shampoo selber machen, der Roggen Mehl- oder NoPoo- Methode, sind Shampoo und Seife die einzigen Alternativen zu plastikverpacktem Shampoo. 

Oft wird allerdings beides über einen Kamm geschert. Dabei gibt es zwischen Haarseife und festem Shampoo gravierenden Unterschiede.

Die Haarseife

Die Haarseife ist ganz einfach gesiedete Seife, deren Grundzutaten aus Fett und Lauge bestehen. Je nachdem, welche Fette und Öle verwendet werden, sind auch die rückfettenden Eigenschaften der Seife. 

Bei sehr kalkhaltigem Wasser bildet sich oft die so genannte Kalkseife. Durch die Kalzium- und Magnesiumsalze, die sich im Kalt befinden, kann die Waschleistung der Seife gemindert werden. Genau das führt dazu, dass sich die Haare oft nicht sauber anfühlen oder die Haare strähnig werden.

Um das zu vermeiden, kann man nach dem Waschen mit Haarseife eine saure Rinse, z.B. aus Apfelessig, verwenden. Diese schließt die Schuppenschicht und macht das Haar kämmbarer und glatter.

Die Umstellung von herkömmlichem Shampoo auf Haarseife kann dauern. Zwei bis sechs Monate, sagt man. 

Außerdem schäumt die Haarseife nicht – daran muss man sich tatsächlich gewöhnen.

Meine Erfahrungen mit Haarseife

Ich habe tatsächlich gar keine guten Erfahrungen mit Haarseife gemacht. Selbst nach monatelanger Umstellungszeit, waren meine Haare super fettig, nicht kämmbar – ich wollte das Haus nicht mehr verlassen. Auch saure Rinse hat keinerlei Abhilfe geschaffen. Ich habe vorher lange Bio-Shampoo von Alverde benutzt, das heißt, Tenside und Silikon, hatte ich meinen Haaren eh schon abgewöhnt. Trotzdem…wirklich kein Erfolg.

Allerdings sind Haare, ebenso wie Haut, natürlich super individuell.

Ich habe Locken und sehr trockene Haare. Kämmen geht nur vor dem Waschen, sonst sehe ich aus, wie ein aufgeplatztes Sofakissen. Deswegen funktioniert NoPoo für mich auch nicht. Gar nicht. Denn das hieße viel und oft Haare kämmen und genau das geht eben nicht.

Für meinen Freund hingegen, hat die Haarseife problemlos funktioniert. Keine Umstellungsphase, keine fettigen Haare – alles ganz geschmeidig. Nach längerer Benutzung fühlen sich die Haare aber eher stumpf an und verlieren Volumen, sagt er.

Haarseife als plastikfreie alternative?
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Festes Shampoo

Festes Shampoo ist, wie der Name schon sagt, Shampoo in fester Form – eben ohne Plastikverpackung. Es schäumt auch genau wie normales Shampoo.

Das feste Shampoo wird zusammengerührt und in Form gepresst. Wie bei auch jedem herkömmlichen Shampoo, sind die Inhaltsstoffe natürlich abhängig vom Hersteller.

Das heißt, je nach Hersteller, ist das Shampoo dann eben Zero Waste und umweltschädlich oder Zero Waste und gut zu Dir, Deinen Haaren und eben auch der Umwelt aka. dem Abwasser.

Nur schon mal als Teaser: Mit Lush tut ihr niemanden einem Gefallen – außer vielleicht der Marketing-Abteilung. Die betreiben nämlich richtig gutes Greenwashing.

Meine Erfahrungen mit festem Shampoo

Am Anfang meiner Zero Waste Zeit bin ich mit meinen Haaren ziemlich verzweifelt. Nach diversen DIY Shampoo- und Haarseifenfails, bin ich bei Lush gelandet. Und da war ich zunächst nur von den Preisen geschockt. Dann viel mehr von den Inhaltsstoffen. Krebserregend und gesundheitsschädlich fasst es zusammen. Ich hab den Lush Bar in einem älteren Post einmal komplett auseinander genommen.

Was also benutze ich jetzt?

Ich habe irgendwann im Verpackungsfreiladen die ShampooBits der Rosenrot Manufaktur entdeckt und bin seit dem absoluter Fan. Es sind keine Konservierungsmittel, Parabene, Mineralöle oder Silikone enthalten. Zusätzlich verzichtet die Manufaktur auf agressive Tenside, die meist in industriell hergestellten Shampoos verwendet werden. Die Basis besteht aus LAL (SLSA), einem milden, eco-zertifiziertes Tensid auf Kokosbasis. Die gesamten Zusatzstoffe findet man auf der Rosenrot Page. Zu kaufen bekommt man die Bars in Wien in allen Verpackungsfreiläden.

Etwas anderes brauche ich nicht mehr. Weder Conditioner, noch Öl. Der Bar reicht vollkommen und hält etwa 2-3 Monate. Am besten lagert man ihn auf einem Luffa-Schwamm oder einer Seifenschale mit Löchern, damit er immer schön trocken bleibt und so länger hält.

Gemeinsamkeiten von Haarseife und festem Shampoo

Man bekommt beides verpackungsfrei oder zumindest ohne Kunststoffverpackung. Setzt man auf Bio, schont man damit sogar noch mehr die Umwelt und den eigenen Körper. Beides ist deutlich länger haltbar als herkömmliche Shampoos und beim Reisen ist es einfacher zu transportieren und nimmt weniger Platz weg.

Transport von Haarseife und festem Shampoo

Man kann beides einfach in einer Tupperdose transportieren. Die Rosenrot Manufaktur hat extra kleine Runde Döschen, in die die Bars exakt reinpassen und ganz wenig Platz wegnehmen. Alternativ nimmt man einfach einen alten Waschlappen – so haben wir es auf unserer Südeuropa Reise auch gemacht. Der Bar hat übrigens die ganzen drei Monate durchgehalten.

2 Comments

  • Sabrina

    Hi!

    Ich bin kurz davor, das erste Mal festes Shampoo zu testen. Aus reiner Neugierde, denn ich bin seit 3 Jahren mit Haarseife glücklich. Die schäumt übrigens super gut, ist mit biologischen Inhaltsstoffen (jedoch nicht zertifiziert) und von einer kleinen Seifenmanufaktur in Wien. Dürfte also auch hier auf den Hersteller drauf an kommen, ob es die Haarseife mit oder ohne Schaum gibt.

    LG Sabrina

    • Lorraine

      Danke für den Hinweis! 🙂 Ich muss den Artikel eh mal updaten. Irgendwie ist ja alles ein Prozess und es gibt ständig neue Sachen oder Produkte, die man noch nicht getestet hat. Alles Liebe!

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