Nachhaltige Kerzen
Zero Waste,  Weihnachten

Nachhaltige Kerzen

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…und das ist umweltschädlich und kann sogar gesundheitsschädlich sein. Manchmal frag ich mich, ob eigentlich irgendwas, von dem, was wir so tun, nicht umweltschädlich ist, aber dazu ein andermal, wir wollen ja nicht die vor-vorweihnachtliche Stimmung bremsen. Also wo liegt das Problem mit den Standard-Kerzen?


Erdöl in Kerzen

Die meisten Kerzen, die man so zu kaufen bekommt, werden auf Paraffin-Basis hergestellt. Paraffin wiederum wird aus Erdöl gewonnen. Dabei hat die Öl-Förderung katastrophale Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Klima. Ich zitiere hier kurz Greenpeace, weil die es einfach auf den Punkt bringen:


Erdöl belastet die Umwelt von der Suche, über die Förderung, Verarbeitung und den Transport bis hin zum Verbrauch. Für den Bau von Förder- und Transportanlagen werden wertvolle Wälder, oftmals Urwälder, gerodet und unberührte Küstenregionen in Industrieanlagen verwandelt. Mitverantwortlich dafür: die weltweit operierenden Ölkonzerne, die viel für Gewinnmaximierung aber wenig bis nichts für Umweltschutz und Menschenrechte übrig haben.


Insbesondere in Bezug auf den Klimawandel und die kürzlich veröffentlichten Prognosen, ist Erdöl ein schwieriges Thema, denn die Verbrennung des Rohstoffs produziert massig Treibhausgase (unter anderem CO2) und ist einer der Hauptverantwortlichen für die Klimaerwärmung.


Stearin als bessere Alternative?

In Reformhäusern oder Bioläden gibt es oft Kerzen aus 100% Stearin. Stearin besteht aus Kokos- oder Palmöl. Palmöl an sich ist ein nachwachsender Rohstoff und gilt damit als klimaneutral. Durch die wachsende Nachfrage nach dem Rohstoff, werden allerdings großflächig Regenwälder gerodet, um Palmölfelder anzulegen. Das bedroht nicht nur unzählige Tierarten, sondern setzt auch massig CO2 frei, was wiederum schlecht fürs Klima ist.

Handelt es sich um Bio-Stearin-Kerzen, ist der Inhaltsstoff Bio-Palmöl, das nach RSPO-Kriterien zertifiziert ist. Der RSPO ist der Roundtable on Sustainable Palm Oil, dessen Vorsitz jahrelang in den Händen von Unilever-Managern lag. Das schreit nach Konzernmacht, Lobbyismus und an-der-Nase-herumführen? Jop. Denn der RSPO schließt nicht einmal die Rodung von Regenwäldern aus.


Eine kleine Kerze macht auch Mist

Teelichter stecken meist in Aluminium-Bechern, die nach kurzer Verwendung im Müll landen. Das macht nicht nur Dreck, sondern ist auch echte Rohstoff-Verschwendung. Alternative? Teelichthalter gibt es aus Metall oder Glas im Unverpacktladen, auf Flohmärkten oder im Waschbär Umweltversand.


Alternativen: Nachhaltige Weihnachtskerzen

  1. Kerzen aus Bienenwachs

    Die nicht-vegane Alternative. Meist bekommt man sie auf Märkten, gerade in der Weihnachtszeit. Auch hier gibt es sicher Streitigkeiten. Sei es die Überzüchtung der Biene bis hin zum Import von Bienenwachs z.B. aus China, was wieder eine negative Umweltbilanz schafft.
    Bio, lokal und beim Imker/Verkaufsstand nachfragen, schafft Abhilfe.

  2. Kerzen aus Sojawachs

    Hier ganz wichtig: Die Kerzen müssen als gentechnikfrei deklariert sein, sonst sind sie so nachhaltig, wie den eigenen Plastikmüll gleich im Meer zu entsorgen. Munio Candela ist hier die gängigste Marke, die allerdings auch ihren Preis hat. Gibt es z.B. im Avocadostore.

  3. Kerzen aus Raps

    Auch hier: Gentechnikfrei soll es sein. Gibt es biologisch abbaubar und made in Germany z.B. bei der boutique vegan. Es gibt Kerzen aus Pflanzenölen aber auch in vielen Verpackungsfrei- oder Bio-Läden. Einfach mal nachfragen, bevor man wieder online bestellt.

  4. Kerzen aus Biomasse

    Hier werden Rohstoffe und Fette verwendet, die aus Nahrungsmittelindustrie-Resten stammen. Das können auch tierische Produkte sein, somit sind die Kerzen nicht zwangsläufig vegan. Dafür aber ressourcen-schonend. Gibt es z.B. im Waschbär Umweltversand.

  5. Upcycling: Kerzen aus alten Kerzenresten

    Alte Kerzen kann man wieder zu neuen zusammengießen. Und das ist gar nicht schwer. Bei Utopia gibt’s die Anleitung.

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